Freistempel

Die Geschichte der Stempel reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Denn obwohl die ersten Briefmarken erst 1840 in Umlauf kamen, nahm der Postverkehr immer mehr zu, sodass man mit dem Drucken der Marken nicht mehr nachkam. Gerade für die Beförderung von Firmenpost kamen sogenannte Freistempel zum Einsatz.


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Aufbau

Zuerst einmal gilt es, zwischen Absender- und Postfreistempeln zu unterscheiden. Bei den Postfreistempeln handelt es sich um Stempelabdrucke, die die Bezeichnung „Porto bezahlt“ et cetera enthalten. Innerhalb Deutschlands kamen die ersten Postfreistempel Anfang der 1920er Jahre zum Einsatz, in anderen Ländern, beispielsweise Großbritannien und Ungarn, schon wesentlich eher. Postfreistempel enthielten neben dem jeweiligen Betrag ein spezielles Ziermuster, dessen Gestaltung abhängig vom Wert variierte. Das Ziermuster wurde aber schnell wieder abgeschafft, da es in Zeiten der Inflation zu stetigen Portosteigerungen kam, so schnell allerdings keine neuen Muster entworfen und an die einzelnen Poststellen ausgeliefert werden konnten. Auch nach Ende des Zweiten Weltkrieges kamen bei der Deutschen Post der DDR und der Deutschen Bundespost weiterhin Postfreistempel zum Einsatz, verloren aber spätestens mit der Einführung der Briefverteilerzentren im Jahr 1993 an Wirkung. 2001 beziehungsweise 2004 brachte die Deutsche Post AG die Stampit- und Frankit-Systeme auf den Markt, welches es ermöglichen, das Porto direkt per Tintenstrahl- oder Laserdrucker auf Briefumschläge respektive Trägerpapier aufzubringen.

Absenderfreistempel kamen ebenfalls Anfang der 1920er Jahre auf den Markt. Hier mussten allerdings die Nutzer der Maschinen die Geräte beim Hersteller erwerben, der eine spezielle Zulassung benötigte. Neben dem Wert der Briefsendung und dem Stempel der Post enthalten Absenderfreistempel auch Werbeaufdrucke des versendenden Unternehmens. Mitte der 1950er Jahre wurde hierbei die Reihenfolge (von links nach rechts) Absenderfeld (mit eventueller Werbung des Unternehmens), Orts-Datumsfeld und Wertstempel für bindend. Auch heute noch greift man in vielen Behörden und größeren Unternehmen auf Absenderfreistempel zurück. Für den Privatgebrauch und geringe Postmengen hingegen setzen sich Frankit-Stempel, die auch mit einem individuellen Motiv versehen werden können, immer weiter durch. Aber auch die gute alte Briefmarke wird noch sehr gern genutzt.

Vorteile

Gegenüber herkömmlichen Briefmarken bieten Freistempel einige Vorteile. So ist das Frankieren größerer Sendungsmengen wesentlich weniger zeit- und personalintensiv. Die Briefumschläge werden – je nach Frankiergerät – einfach in den Sortierbehälter eingeführt und direkt abgestempelt. Eventuell ist auch ein einzelner manueller Einzug sämtlicher Poststücke notwendig. Dies ist aber wesentlich weniger zeitintensiv als das Aufkleben einzelner Briefmarken, die dann vom Postunternehmen selbst abgestempelt werden müssen. Für das Postunternehmen ist es zudem vorteilhaft, das die Sendungen stetig frankiert und abgestempelt sind. Bei einer Postsendung mit Briefmarke kann es hingegen schon einmal vorkommen, dass die Marken nicht entwertet wurden.

Vorteilhaft ist auch, dass sich das Unternehmen den vorherigen Kauf der Briefmarken spart. Der notwendige Geldbetrag wird in den meisten Fällen telefonisch avisiert und vom angegebenen Konto abgebucht. Das Postunternehmen teilt dem mit der Frankierung der Postsendungen zuständigen Mitarbeiter die jeweilige Code-Nummer mit, die in das Gerät eingegeben werden muss, damit wieder ausreichend Guthaben vorhanden ist. Neue Geräte sind mit einem Modem ausgestattet, über welches das Guthaben aufgeladen wird.

Werden die Briefmarken direkt online ausgedruckt, muss in der e-Postfiliale ein entsprechendes Guthaben vorhanden sein. Dies kann beispielsweise via PayPal-Zahlung aufgefüllt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Bankverbindung nicht an das Postunternehmen mitgeteilt werden muss.

Vorteilhaft ist auch, dass neben dem Frankit-Stempel-Abdruck auch Unternehmenswerbung platziert werden kann. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, die Anschrift des Unternehmens, aber auch dessen Logo aufzudrucken.

Nachteile

Durch den Einsatz von Frankiermaschinen werden immer weniger Briefmarken versendet. Nicht nur Philatelisten bedauern diese Entwicklung.

Nachteilig ist auch, dass immer nur das vorhandene Guthaben aufgebraucht und rechtzeitig nachgebucht werden muss. Vor allem, wenn es größere Postmengen zu bewältigen gilt, kann sich dies als nachteilig herausstellen.

Freistempel - Nutzungsmöglichkeiten

Freistempel werden - genau wie die später auf den Markt gekommenen Frankiermaschinen – für den Versand von Briefsendungen benötigt. Vor allem für den Versand großer Mengen an Briefen sind sie ideal. Deshalb werden sie unter anderem von Behörden, aber auch größeren Unternehmen genutzt. Sämtliche notwendigen Angaben, wie beispielsweise der Portowert, die Sendungsnummer, die Nummer der Frankiermaschine und deren genaue Modellbezeichnung werden im 36x36-DataMatrix-Code (2-D-Strichcode) verschlüsselt erfasst. Rechts neben diesem Feld sind einige Daten noch einmal lesbar für jedermann dargestellt.

Unternehmen, die nur wenige Postsendungen verschicken, greifen hingegen gern auf Briefmarken, aber auch auf im Internet erstellte Frankierdrucke zurück. Hier kann beispielsweise ein ganzes DIN A4-Klebeetikett mit online ausgestellten Briefmarken ausgedruckt und für den Postversand genutzt werden. Dafür müssen bei der e-Filiale der Deutschen Post ein Kundenkonto eröffnet und ein Betrag von mindestens 10,00 Euro eingezahlt werden. Von diesem Betrag sind dann solange Abbuchen möglich, bis das Guthaben aufgebraucht ist.
 

Synonyme

Freistempel, Absenderfreistempel, Postfreistempel, Frankit, Stampit, Frankierstempel, Frankiermaschinenstempel


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